Nicht jeder Windows-PC darf mitspielen:
Eine aktuelle Auswertung der IT-Analysefirma ControlUp zeigt: Weltweit sind rund 13 % aller Windows-Geräte nicht mit Windows 11 kompatibel – selbst mit Tricks oder kleineren Hardware-Upgrades. Bei über 1,4 Milliarden aktiven Windows-Systemen entspricht das etwa 182 Millionen PCs. Für diese Rechner endet der Update-Weg spätestens mit Windows 10.
1. Die Hardware-Hürde bei Windows 11
Microsoft hat mit Windows 11 die Mindestanforderungen im Vergleich zu Windows 10 deutlich verschärft. Die wichtigsten Stolpersteine:
- TPM 2.0 (Trusted Platform Module) – Pflicht für Sicherheitsfunktionen, oft nicht in älteren Mainboards verbaut.
- Kompatible Prozessoren – nur Intel Core ab der 8. Generation oder AMD Ryzen 2000 aufwärts.
- UEFI mit Secure Boot – ältere BIOS-Versionen sind ausgeschlossen.
Fehlt auch nur eines dieser Kriterien, wird das Upgrade offiziell verweigert – selbst wenn der PC technisch noch leistungsfähig ist.
2. Wer ist besonders betroffen?
- Unternehmen mit langlebigen Geräten: Viele Firmen halten ihre Hardware 5–8 Jahre im Einsatz.
- Privatnutzer älterer Laptops und Desktops: Geräte aus der Zeit vor 2018 sind häufig inkompatibel.
- Spezial- und Industrierechner: Oft mit älteren, stabilen Plattformen, die nicht einfach ersetzt werden können.
3. Marktanteile: Global vs. Deutschland
Laut Statcounter (Juli 2025) hat Windows 11 weltweit die Führungsrolle übernommen: rund 51 % der Systeme nutzen es, Windows 10 liegt bei 46 %.
In Deutschland sieht es anders aus: Hier dominiert Windows 10 weiterhin mit über 56 %, während Windows 11 auf rund 41 % kommt. Viele deutsche Nutzer und Unternehmen zögern also noch mit dem Umstieg.
4. Upgrade-Bereitschaft und harte Fakten
Die ControlUp-Studie zeigt:
- Etwa 50 % der Consumer-PCs und 40 % der Unternehmensgeräte laufen noch mit Windows 10.
- 87 % dieser Systeme wären eigentlich kompatibel – haben das Upgrade aber noch nicht gemacht.
- Rund 25 % der Consumer-PCs und 24 % der Unternehmensgeräte müssen komplett ersetzt werden, da sie keine Upgrade-Möglichkeit haben.
5. Support-Ende und neue Fristen
Offiziell endet der Windows-10-Support am 14. Oktober 2025.
Neu ist jedoch: Microsoft verlängert für Privatanwender den kostenlosen Sicherheits-Support bis Oktober 2026 – allerdings nur für ein Jahr und mit Microsoft-Konto.
Für Unternehmen und darüber hinaus gilt das Extended Security Updates (ESU)-Programm:
- Jahr 1: ca. 61 € pro Gerät (Unternehmen) / ca. 30 € (Privat)
- Jahr 2 und 3: steigende Kosten
- Ende endgültig im Oktober 2028
6. Welche Optionen haben betroffene Nutzer?
Option 1: Weiter mit Windows 10
Mit ESU bis 2028 möglich, aber kostenpflichtig (außer das kostenlose Jahr für Privatnutzer).
Option 2: Inoffizielle Installationen
Mit Tools wie „Rufus“ lässt sich Windows 11 auf nicht unterstützter Hardware installieren – aber ohne Microsoft-Garantie.
Option 3: Wechsel auf Linux
Distributionen wie Linux Mint oder Ubuntu laufen stabil auch auf älteren Rechnern und bieten moderne Sicherheitsfunktionen.
Option 4: Hardware aufrüsten oder austauschen
Manchmal reicht ein Mainboard- und CPU-Tausch – oft aber teurer als ein neuer PC.
7. Fazit
Microsofts harte Linie bei den Mindestanforderungen sorgt für mehr Sicherheit – aber auch für Frust. 182 Millionen Geräte weltweit sind technisch abgehängt.
Wer noch auf Windows 10 sitzt, sollte jetzt handeln: Entweder das kostenlose Support-Jahr bis 2026 nutzen, einen geplanten Umstieg vorbereiten oder Alternativen einplanen.
Engelmann Software unterstützt seine Tools weiterhin auch auf Windows 10 – und sorgt damit für Sicherheit und Funktionalität, auch wenn Windows 11 nicht möglich ist.