Die Macht des Blicks: Ein Leitfaden zum Fotografieren von Augen

Die Augen sind das Fenster zur Seele. Auch in der Fotografie bewahrheitet sich dieses alte Sprichwort. Denn bei einem Portrait spielen die Augen und die Iriden (Auge und Iris) eine herausragende Rolle. Sie sind die markantesten Merkmale und die Träger von Emotionen, Ausdruck und Persönlichkeit. Es sind die Augen, die dem Betrachter einen direkten Zugang zur Gefühlswelt von Menschen ermöglichen, sei es Freude, Trauer, Verwunderung oder Faszination.

In diesem Blogbeitrag wollen wir uns mit der Bedeutung der Augen in der Fotografie beschäftigen. Sie erhalten nützliche Tipps und Tricks für die Iris Fotografie sowie das Fotografieren von Augen. Und wir erklären Ihnen das Phänomen des roten Augen-Effekts – und Wege, wie Sie es auf Ihrem Foto vermeiden können.

 

Die Bedeutung der Augen in der Fotografie:

Die Augen stehen im Fokus vieler Fotografien, da sie Emotionen, Persönlichkeit und Ausdruck vermitteln. Ein Blick kann tausend Worte sagen und den Betrachter in den Bann ziehen, selbst auf einem Foto. In der Irisfotografie und der Porträtfotografie sind die Augen deshalb oft das zentrale Element, das die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich lenkt.

  • Die Augen sind der zentrale Fokuspunkt eines Bildes, der die gesamte Komposition prägt.
  • Sie können Ausdruck von Freude, Trauer, Überraschung oder anderer Emotionen sein.
  • Sie können Geschichten erzählen und den Betrachter in ihren Bann ziehen.
  • Sie können den Betrachter durch die Gefühlwelt des Modells führen.

Durch gezielte Betonung der Augen können Fotografen mit einem Foto eine tiefere Verbindung zwischen dem Modell und dem Betrachter herstellen.

 

Tipps und Tricks für das Fotografieren von Augen:

Im Folgenden geben wir Ihnen ein paar Tipps und Tricks mit denen Sie eindrucksvolle und ausdrucksstarke Augen- und Irisfotos kreieren. Wichtig dabei: Experimentieren Sie und lassen Sie sich bei anfänglichen Schwierigkeiten nicht entmutigen. Wechseln Sie Objektiv und Linsen, Winkel und Ort, die Distanz (Foto ganz nah, Foto von fern), die Art der Aufnahme und planen Sie auch eine nachträgliche Bearbeitung Ihrer Fotos mit ein. Klingt nach Arbeit, bis Sie die ersten Drucke Ihrer Fotos in Händen halten.

Fotografieren von Augen
Auge, Iris, Augenfoto und Iris Foto: Alles gut in Szene zu setzen ist eine hohe Kunst. Je mehr Fotos Sie machen, desto besser werden Sie.

 

1. Fokussieren Sie die Augen, nicht den Mittelpunkt des Bildes

Stellen Sie sicher, dass die Augen scharf und klar fokussiert sind, auch wenn die Person und die Augen gemäß der Drittel-Regel* sich nicht im Mittelunkt des Bildes befindet. Unscharfe Augen können die Wirkung des Bildes beeinträchtigen. Verwenden Sie also den Autofokus Ihrer Kamera oder fokussieren Sie manuell auf die Augen des Modells.

* Drittel-Regel: Die Drittel-Regel besagt, dass ein Foto in neun gleichgroße Bereiche unterteilt wird, indem zwei horizontale und zwei vertikale Linien gezogen werden. Die wichtigen Elemente im Foto sollten entlang dieser Linien platziert werden oder sich an den Schnittpunkten der Linien befinden. In vielen Digital-Kameras lassen sich diese Linien auf dem Display einblenden. Die Anwendung der Drittel-Regel sorgt für eine harmonische Bildaufteilung, die das Auge des Betrachters lenkt und die Fotos interessanter macht.

2. Lichtquelle und Motiv

Natürliches Licht ist oft die beste Wahl für das Fotografieren von Augen. Platzieren Sie das Modell in die Nähe eines Fensters. Im Freien sollte die Lichtquelle (Sonne) seitlich bis leicht von hinten kommen (aus der Sicht des Fotografen). Beachten Sie: Mit der Sonne im Rücken des Fotografen blendet es, frontal gegen die Sonne wird das Motiv vermutlich sehr dunkel. Grelles Sonnenlicht erzeugt harte Schatten. Auch das sollten Sie vermeiden.

3. Vermeiden Sie Reflexionen

Achten Sie darauf, dass keine störenden Reflexionen in den Augen des Modells auftreten, die von Brillen oder anderen Oberflächen herrühren könnten. Positionieren Sie das Modell gegebenenfalls so, dass Sie keine störenden, das Licht spiegelnden Lichtquellen im Blickfeld haben.

4. Experimentieren Sie mit unterschiedlichen Blickwinkeln

Der direkte Blick in die Kamera kann eine starke Verbindung zwischen dem Modell und dem Betrachter herstellen. Aber es geht auch anders: Experimentieren Sie mit verschiedenen Blickwinkeln, um interessante und ausdrucksstarke Ergebnisse zu erzielen. Ein leicht erhöhter oder seitlicher Blickwinkel kann oft mehr Tiefe und Charakter in die Augenfotos bringen als ein direkter Blick. Positionieren Sie das Motiv dabei gemäß der Drittel-Regel.

5. Die Bedeutung der Pupillen:

Achten Sie darauf, dass die Pupillen des Modells klar sichtbar sind, da sie viel über den emotionalen Zustand und die Stimmung verraten können. Eine weite Pupille deutet oft auf Interesse oder Aufregung hin, während eine enge Pupille eher Ruhe und Entspannung signalisiert.

6. Bringen Sie die Augen Ihres Modells zum Sprechen

Ermutigen Sie das Modell dazu, mit den Augen zu sprechen. Wie das funktioniert? Beschreiben Sie Situationen, die Emotionen und Gefühle ausdrücken. Geben Sie für die Pose klare Anweisungen und stellen Sie dabei Fragen, die emotionale Reaktionen hervorrufen. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Model Ihre Anweisungen ernst nimmt und sich emotional dem Szenario hingibt, das Sie erschaffen. Mit etwas Übung bekommen Sie das Leuchten und den gewünschten Ausdruck in die Augen Ihres Motives.

7. Auch die Details drumherum sind wichtig

Nehmen Sie sich Zeit, um die feinen Details und Texturen der Augen festzuhalten, wie z. B. die Wimpern, die Farbe der Iris oder die Struktur der Augenlider. Diese Details verleihen dem Foto Tiefe und Realismus und lassen die Augen lebendig wirken.

 

Fotografieren von Augen – der Rote-Augen-Effekt:

Sehr störend bei allen Portrait-Bildern ist der so genannte Rote-Augen-Effekt. Sicher haben Sie solch ein Bild schon einmal gesehen. Doch wie entsteht dieser?

Der rote Augen-Effekt tritt auf, wenn das Blitzlicht der Kamera direkt auf die Netzhaut im Auge trifft und von der Rückseite im Auge reflektiert wird – was zu einem roten Glanz in den Pupillen führt. Auf dem Bild sieht man das dann als rotes Auge. Dies geschieht vor allem in dunklen Umgebungen, wenn die Pupillen weit geöffnet sind.

Um den roten Augen-Effekt zu verhindern, können Sie für Ihr Foto folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Vermeiden Sie den direkten und frontalen Einsatz des Blitzlichts. Weichen Sie auf indirektes oder seitliches Blitzlicht aus (unter Verwendung eines externen Kamerablitzes).
  • Reduzieren Sie die Blendenzahl, um die Größe der Pupille zu verringern und somit die Wahrscheinlichkeit des roten Augen-Effekts zu minimieren.
  • Verwenden Sie die Anti-Rote-Augen-Blitz-Funktion.
  • Bearbeiten Sie jedes rote Auge am besten direkt mit einer Software für Bildbearbeitung.

 

So funktioniert die Anti-Rote-Augen-Blitz-Funktion /der Anti-Rote-Augen-Blitz

Bei dieser Funktion sendet die Kamera zunächst einen kurzen Vorblitz, den so genannten „Anti-Rote-Augen-Blitz“, bevor der Hauptblitz ausgelöst wird. Dieser Vorblitz bewirkt zwei Dinge:

  • Er verengt die Pupillen des Modells, da diese auf das plötzliche Licht reagieren.
  • Er ermöglicht der Kamera, die Menge des Blitzlichts zu messen, das für das Hauptbild benötigt wird.

Durch die Verengung der Pupillen wird weniger Licht von der Rückseite im Auge reflektiert, was den roten Augen-Effekt deutlich reduziert. Der Hauptblitz erfolgt dann kurz nach dem Anti-Rote-Augen-Blitz, um das eigentliche Foto zu erhellen. Da die Pupillen des Modells bereits verengt sind, ist die Wahrscheinlichkeit eines roten Auges deutlich geringer.

 

So entfernen Sie rote Augen mit Bildbearbeitungssoftware

Sie konnten ein rotes Auge nicht verhindern? Dann kann Bildbearbeitungssoftware helfen. Hier werden Algorithmen verwendet, die darauf abzielen, den roten Glanz in den Pupillen zu korrigieren, ohne die natürliche Farbe von Auge und Iris zu beeinträchtigen. In der Regel funktioniert das in drei Schritten:

  1. Automatische Erkennung der roten Augen: Die Software analysiert das Bild und identifiziert die Bereiche, in denen die roten Augen vorkommen.
  2. Bereichsauswahl und Korrektur: Die Software isoliert den betroffenen Bereich in den Pupillen und korrigiert diesen eigenständig (durch Entfernung von Lichtreflexionen und Änderung / Anpassung / Angleichung der Farbwerte.
  3. Feinanpassungen: Oft erlauben Bildbearbeitungsprogramme dem Benutzer, die Korrekturen manuell zu verfeinern. Dies erfolgt durch Schieberegler oder Pinselwerkzeuge.

Im Ergebnis jedenfalls wird der Rote-Augen-Effekt entfernt und Auge und Iris wirken wieder natürlich.

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Wir wünschen viel Spaß mit den gewonnenen Erkenntnissen und freuen uns über Feedback jeglicher Art. Ihnen haben das Buch oder die Software beim Fotografieren von Augen geholfen? Schicken Sie uns gerne das Ergebnis per E-Mail zu und wir werden Ihr Bild / Ihre Bilder (Ihre Erlaubnis vorausgesetzt) gerne an dieser Stelle veröffentlichen 😊