Fake-Angebote, Abholtrick, Dreiecksbetrug: Die Liste der Betrugsmaschen auf Ebay Kleinanzeigen ist lang. Wie die bekanntesten Betrügereien funktionieren und worauf Nutzer und Nutzerinnen auf Ebay Kleinanzeigen achten sollten, um nicht Opfer von Betrug zu werden, zeigen wir Ihnen in diesem Blogbeitrag.
Hinweis: Da die im folgenden gezeigten Betrugsmaschen NUR auf Ebay Kleinanzeigen funktionieren, nicht aber auf Ebay, beginnen wir den Beitrag mit einer kurzen Gegenüberstellung von Ebay und Ebay Kleinanzeigen. Sollten Sie die Unterschiede schon kennen, scrollen Sie einfach ein wenig nach unten.
Ebay ist nicht Ebay Kleinanzeigen
Ebay Kleinanzeigen ist nicht Ebay. Zwar ziert beide Plattformen das bunte, vierfarbige Ebay-Logo, darüber hinaus haben beide Plattformen wenig gemeinsam, auch wenn Anzeigen, Artikel, Kauf und Verkauf auf jeder Plattform eine zentrale Rolle spielen.
Ebay vs. Kleinanzeigen: Das Unternehmen
Ebay gehört dem US-amerikanischen Unternehmen Ebay Inc. mit Sitz in Kalifornien. Ebay Kleinanzeigen gehört zu Adevinta, einem börsennotierten Konzern aus Norwegen. Kleinanzeigen wurde zwar von Ebay Inc. erst im Jahre 2021 an Adevinta verkauft und noch besitzt Ebay einen nicht unerheblichen Anteil der Aktien von Adevinta sowie ein Drittel der Stimmrechte; für die Plattformen aber sind zwei unterschiedliche Unternehmen verantwortlich.
Die Spielregeln
Entscheidender wie die Frage wem gehört was sind die Spielregeln sowie die Philosophie beider Plattformen. Und diese könnten unterschiedlicher nicht sein.
Sicherheit zu Lasten der Flexibilität auf Ebay
Ebay beispielsweise hat Spielregeln für alle vorstellbaren Szenarien und Situationen, die es im Internet zwischen Käufern und Verkäufern geben kann, definiert und hierfür eine „Funktion in einem Drop-Down-Menü“ programmiert. Kaufen und Verkaufen erfolgt nicht durch direkte Kommunikation, sondern überwiegend durch Klicks und Gebote. Dabei wurde so gut wie alles bedacht: Egal ob Preisvorschläge, Anfragen nach Bündelung und Minimierung der Versandkosten (wenn man mehr beim gleichen Verkäufer bestellt hat) bis hin zur Retoure, wenn man mit der Ware unzufrieden ist – für alles gibt es Funktionen und das meiste läuft danach automatisiert gemäß einem fest definierten Prozess ab.
Dies macht Ebay für manche unflexibel, da Käufer und Verkäufer nur insofern miteinander handeln können, wie Ebay es vorgesehen und programmiert hat. Es bietet Käufern und Verkäufern aber ein Maximum an Sicherheit vor Betrug und Abzocke. Seit neuestem überweisen Käufer das Geld für die bezahlte Ware auch nicht mehr an den Verkäufer, sondern direkt an Ebay. Und Ebay überweist das Geld dem Verkäufer erst dann, wenn der Käufer die Ware aus der Anzeige erhalten hat und zufrieden damit ist (sprich wenn er nicht reklamiert). Und da auch die Abwicklung des (registrierten und versicherten) Paketversandes über Ebay erfolgt, bzw. erfolgen kann, weiß Ebay immer Bescheid, wann die Ware zugestellt wurde und ob eine Transaktion geklappt hat. Dann erst bekommt der Verkäufer sein Geld – abzüglich einer Gebühr. Sicherer kann man es kaum machen.
Flexibilität zu Lasten der Sicherheit auf Ebay Kleinanzeigen
Ebay Kleinanzeigen funktioniert anders. Käufer und Verkäufer müssen auf Kleinanzeigen online miteinander über die Anzeige “reden” und das Geschäft im Chat von Ebay Kleinanzeigen selbst regeln. Hier einigt man sich auf den Preis für einen Artikel oder eine Anzeige, die Versandkosten, mögliche Rabatte (wenn man mehr bei einer Person bestellt), sowie die Art und Weise, wie Ware und Geld übergeben / überwiesen werden. Daten von Bank und Konto und Adressdaten (bis hin zur Nummer von Handy) werden im Chat ausgetauscht (bei Ebay sind diese systemisch hinterlegt, sicher und verifiziert). Überweisungen müssen bei Kleinanzeigen eigenverantwortlich durchgeführt werden (bei Ebay funktioniert das dank Paypal mit wenigen Klicks). Und der Versand (Briefmarke, Adresse) muss bei Kleinanzeigen selbst organisiert werden (bei Ebay sind Versandetiketten inkl. Marke und Adresse mit wenigen Klicks als fertiges PDF druckbereit). Lediglich die verkaufte Ware muss bei beiden Plattformen selbst verpackt und zum Versender gebracht werden.
Doch genau dieses Vorgehen, dass Käufer und Verkäufer – die sich bei ihrer Transaktion persönlich nicht zwingend begegnen – ohne Spielregeln und Überwachung eines Dritten Handel miteinander treiben, öffnet eben Tür und Tor für Betrüger. Viele dreiste und kreative Maschen haben sich Betrüger bereits ausgedacht. Drei davon stellen wir im Folgenden etwas genauer vor und zeigen, wie man sich dagegen schützt.
Betrug auf Ebay Kleinanzeigen: Drei beliebte Maschen der Betrüger
1. Fake-Angebote
In diesem Beispiel ist der Käufer der Betrogene und der Verkäufer ist der Täter.
So funktioniert der Betrug auf Ebay Kleinanzeigen mit Fake-Angeboten:
Die meisten Verkäufer auf Ebay Kleinanzeigen meinen es ehrlich. Und Nutzer, die über Jahre gute Erfahrung machen, werden irgendwann gutgläubig. Das nutzen Betrüger aus und bieten Waren an, die sie gar nicht haben oder nicht hergeben wollen. Der Käufer zahlt um etwas zu kaufen, bekommt aber keine Ware. Irgendwann endet die Kommunikation und der „Verkäufer“ ist nicht mehr auffindbar. Auch wenn diese kriminelle Masche vermutlich jeder kennt, es gibt sie noch immer und noch immer fallen genügend gutgläubige Käufer auf Fake-Angebote herein.
Wie Sie Fake-Angebote erkennen können:
Wie überzeugend Fake-Angebote letztendlich sind, liegt an der Zeit und der Mühe, die sich ein Betrüger beim Erstellen seiner Fake-Angebote macht. Bei den folgenden Punkten sollten Sie misstrauisch werden:
- Das Angebot sowie weitere Angebote des Verkäufers sind deutlich günstiger als der Durchschnitt. Das heißt: Hier möchte einer lieber schnell Verkaufen und nicht unbedingt einen guten Preis erzielen.
- Die Angebote bestehen nur aus Artikeln, die stark nachgefragt werden und bei denen sich ein Betrug lohnt (kein Kleinkram für unter 10 Euro), meist Dinge die zwei bis dreistellig Kosten (Handys, Kameras, teures Spielzeug etc.).
- Der Account des Verkäufers ist relativ frisch angelegt – und der Verkäufer hat wenige, bis keinerlei Bewertungen.
- Wenn Sie den Verkäufer kontaktieren findet er Gründe, warum Sie die Ware nicht persönlich abholen und bar bezahlen können.
- Als Überweisung möchte der Verkäufer Paypal in der Variante „Freunde und Familie“, um Gebühren zu sparen. Alternativen wird er nicht akzeptieren.
Wie Sie sich vor diesem Betrug auf Ebay Kleinanzeigen schützen können:
Je mehr der oben genannten Punkte gegeben sind, desto wahrscheinlicher handelt es sich um ein Fake-Angebot das nicht echt ist. Bieten Sie dem Verkäufer deshalb die Bezahlung über Paypal mit Käuferschutz an (Option Ware und Dienstleistungen). Dies kostet Sie vermutlich etwas mehr, ist bei dubiosen Verkäufern aber sicherer. Lehnt der Verkäufer ab, sollten Sie die Finger von dem Kauf lassen.
Die Bedeutung von Paypal: Hintergrund zur Überweisung per Paypal
Bei Paypal gibt es zwei Bezahloptionen: Freunde und Familie und Waren und Dienstleistungen.
- Bei der Option Waren und Dienstleistungen gibt es einen Käuferschutz, der bei Betrug greift. Paypal behält dann aber ca. 2,5 % Ihrer Überweisung + 35 Cent. Der Verkäufer kennt die Höhe der Gebühr und gibt diese in der Regel an den Käufer weiter. Ware, die Sie bei Paypal über Waren und Dienstleistungen bezahlen, sind somit meistens etwas teurer. Für die genaue Höhe der Paypal Gebühren finden Sie hier einen Online-Gebührenrechner für Paypal
- Freunde und Familie (Paypal friends) kostet keinerlei Gebühren, dafür entfällt hier der Verkäuferschutz. Nutzt man Paypal friends und wird betrogen, kann (oder will) Paypal nicht weiterhelfen.
2. Der Abholtrick
In diesem Beispiel ist der Käufer der Betrüger und der Verkäufer ist der Betrogene.
So funktioniert der Betrug “Abholtrick” auf Ebay Kleinanzeigen:
Sie sind ein ehrlicher Verkäufer. Folglich haben Sie auch kein Problem, wenn Ihr Käufer über Paypal mit Käuferschutz sicher bezahlen möchte. Das müssen Sie auch nicht. Wichtig ist in diesem Falle nur, dass Sie danach in der Lage sein sollten nachzuweisen, dass Sie die Ware aus Ihrer Anzeige auch verschickt / übergeben haben. Können Sie das nicht, also verschicken Sie Ihre Ware z.B. ohne Sendungsbeleg, könnte Ihr Käufer jederzeit behaupten, er hätte keine Ware bekommen. Und da Sie nicht das Gegenteil beweisen können, bekommt der Käufer von Paypal sein Geld zurück. Das sind die Zutaten, auf denen der Abholtrick basiert.
- Ihr Käufer möchte unbedingt die Ware mit Paypal bezahlen und wählt die Option mit Käuferschutz.
- Der Käufer bittet Sie, ihm die Ware persönlich zu übergeben, da er zufällig in der Nähe ist. Die gängigere Version des Tricks ist, dass nicht der Käufer selbst sondern ein „Bekannter“ des Käufers die Ware abholen kommt. Ob der Bekannte nicht auch der Betrüger ist, weiß natürlich keiner.
- Später behauptet der Käufer, er (oder sein Bekannter) hätte die Ware / den Artikel nie erhalten und sei nie bei Ihnen vor Ort gewesen.
- Der Käufer meldet dies an Paypal. Sie haben keine Beweise und der Betrüger bekommt sein Geld von Paypal zurück. Die Ware behält er natürlich.
Wie Sie sich vor diesem Betrug schützen können:
Haben Sie eine Überweisung per Paypal mit Käuferschutz oder der Funktion „sicher bezahlen“ erhalten, versenden Sie diese immer als versicherten Paketversand – oder per Einschreiben. Dann haben Sie eine Sendungsnummer als Beweis zur Hand. Machen Sie zur Sicherheit auch ein paar Fotos. Denn im Zweifel sind Sie in der Beweispflicht. Akzeptieren Sie bei Abholung nur Bargeld oder lassen Sie sich den Empfang der Ware schriftlich bestätigen. Auch das dient Ihnen zum Schutz.
3. Der Dreiecksbetrug
An dieser Betrugsmasche sind drei Personen beteiligt: Ein ehrlicher Käufer, ein ehrlicher Verkäufer und der Betrüger. Der Betrüger ist dabei beides: Käufer und Verkäufer. Je nach Verlauf ist bei dieser Betrugsmasche entweder der ehrliche Käufer oder der ehrliche Verkäufer der Betrogene. Meist hat der ehrliche Verkäufer den Schaden.
So funktioniert der Dreiecksbetrug auf Ebay Kleinanzeigen:
Bei diesem Trick werden ein ehrlicher Käufer und ein ehrlicher Verkäufer gegeneinander ausgespielt. Der Trick ist genial und nicht leicht zu durchschauen. Er verläuft in drei Phasen.
Phase 1: Betrüger und ehrlicher Verkäufer
Der Betrüger gibt sich als Käufer aus und interessiert sich für die Ware, die Anzeige eines ehrlichen Verkäufers. Meist handelt es sich hier um hochpreisige Dinge. Da der ehrliche Verkäufer seine Ware verkaufen möchte, gibt er dem Betrüger die Kontodaten. Er erhält dann die Adresse des Betrügers und wartet auf den Geldeingang.
Phase 2: Betrüger und ehrlicher Käufer
Während der ehrliche Verkäufer auf sein Geld wartet, tauscht der Betrüger die Rollen. Er wird jetzt selbst zum Verkäufer und sucht sich einen ehrlichen Käufer. Diesem verkauft er nun das identische Produkt, das er in Phase 1 „gekauft“ aber noch nicht bezahlt hat. Hat der Betrüger einen ehrlichen Käufer gefunden, gibt er diesem Käufer die Kontodaten – allerdings nicht die eigenen, sondern die des ehrlichen Verkäufers.
Phase 3: ehrliche Käufer und ehrliche Verkäufer
Der ehrliche Käufer überweist das Geld an den ehrlichen Verkäufer. Daraufhin verschickt der ehrliche Verkäufer die Ware – aber leider an die Adresse des Betrügers. Dieser hat nun die Ware erhalten, ohne dafür zu bezahlen und macht sich aus dem Staub. Für den ehrlichen Verkäufer ist der Deal abgeschlossen. Der ehrliche Käufer wartet noch auf seine Ware.
Wer bleibt auf den Kosten sitzen?
Irgendwann meldet sich der ehrliche Käufer beim Betrüger und frägt nach, wo die Ware bleibt. Von diesem erhält er natürlich keine Antwort. Der ehrliche Käufer weiß also zuerst, dass es sich hier um Betrug handelt. Hat der ehrliche Käufer z.B. per Paypal inkl. Käuferschutz gezahlt, kann er sich nun das Geld zurückholen. Er holt es sich allerdings nicht vom Betrüger, sondern vom ehrlichen Verkäufer. Dieser wird von diesem Vorgang überrascht, hat er doch die Ware wie vereinbart vor mehreren Wochen verschickt und dafür auch einen Nachweis.
Mit Hilfe dieses Beweismittels (Sendungsnummer) wird er Einspruch erheben. Und so geht es dann zwischen ehrlichem Käufer und ehrlichem Verkäufer hin und her…
In der Regel bleibt der ehrliche Verkäufer auf dem Schaden sitzen, da die Adresse auf dem Beleg der Sendungsnummer mit der Adresse, die der ehrliche Käufer bei Paypal hinterlegt hat, nicht übereinstimmen wird. In diesem Fall greift bei Paypal der Käuferschutz und das Geld wandert zurück. Aber wie auch immer das ganze ausgeht, dem Betrüger kann es egal sein. Er hat die Ware bekommen und bezahlt hat sie ein anderer.
Wie Sie sich vor diesem Betrug auf Ebay Kleinanzeigen schützen können:
Wie gezeigt ist der Dreiecksbetrug etwas aufwändiger wie die ersten beiden Maschen. Und auch der Betrüger benötigt etwas Zeit (und Glück), dass alles funktioniert. Denn er muss die Ware, die er sich durch seinen Betrug erhofft, für exakt den gleichen Preis verkaufen, den er für diese in Phase 1 ausgehandelt hat. Da auf Ebay Kleinanzeigen so gut wie jeder handelt, ist dies nicht ganz einfach und kann durchaus etwas dauern. Es lohnt sich also wirklich nur bei höheren Beträgen. Und bei hohen Beträgen sollten Käufer aber auch Verkäufer auf Ebay Kleinanzeigen generell vorsichtig und aufmerksam sein und die angebotene Ware bzw. den potentiellen Käufer genauer prüfen. Rechtzeitig erkennen, kann diese Art des Dreieckbetruges aber nur der ehrliche Verkäufer.
Wie Sie als ehrlicher Verkäufer einen Dreiecksbetrüger erkennen können:
Vorab: Bei Selbstabholung und Barzahlung kann der Trick nicht funktionieren. Er funktioniert nur bei Überweisung und Versand. Als Verkäufer bekommen Sie Ihr Geld also per Überweisung. Dann werden Sie auf Ihrem Kontoauszug den Namen der Person finden, die Ihnen das Geld überwiesen hat. Vergleichen Sie diese Daten – Vor- und Zunamen – mit den Daten, die Ihnen der (vermeintliche) Käufer auf Ebay Kleinanzeigen gegeben hat. Stimmen diese nicht überein, werden Sie bitte misstrauisch.
Zahlung per Paypal erhalten:
Sie haben die Zahlung per Paypal bekommen und sind misstrauisch? Dann loggen Sie sich bei Paypal ein und klicken Sie hier auf die Details dieser Transaktion. Hier haben Sie die Möglichkeit, mit dem Sender des Geldes in Kontakt zu treten – direkt über Paypal. Tun Sie das im Zweifel doch einfach. Sie werden dann mit der Person reden, die bezahlt hat und können sich dann die Adresse, die Sie auf Ebay Kleinanzeigen bekommen haben ja noch einmal bestätigen lassen.
Zahlung per Banküberweisung erhalten:
Sie haben die Zahlung per Banküberweisung bekommen und sind misstrauisch? Dann treten Sie doch mit dem vermeintlichen Käufer über Ebay Kleinanzeigen noch einmal in Kontakt und stellen Sie Kontrollfragen wie Verwendungszweck, Transaktionscode, Tag der Überweisung, Name der Bank usw.
Kann oder will Ihr „Käufer“ Ihnen diese Fragen nicht beantworten, stammt die Überweisung vermutlich auch nicht von ihm.
Sie können den vermeintlichen Käufer auch bitten, Ihnen einen Screenshot der Überweisung oder einen Beleg zu schicken. Nur wenn er selbst überwiesen hat, kann er dies tun.
Ganz allgemein: Stimmen Name (und Adresse) an die Sie schicken sollen nicht überein mit dem Namen der kontoführenden Person, von der das Geld kommt, fragen Sie unbedingt nach und stellen Kontrollfragen. Im Zweifelsfall warten Sie erst einmal ab und verschicken Sie keine Ware. Da in den meisten Fällen der ehrliche Verkäufer der Leidtragende eines Dreiecksbetruges ist, sollte dieser auch etwas achtsamer sein.
Wie Sie als ehrlicher Käufer einen Dreiecksbetrüger erkennen können:
Für einen Käufer ist es deutlich schwerer einen Dreiecksbetrug rechtzeitig zu erkennen. Meist ähneln die Angebote von Dreiecksbetrügern denen von Fake-Angeboten. Der Account des Nutzers ist relativ neu und vermutlich gibt es wenig bis keine Bewertung. Die wesentlichen Unterschiede: Das Angebot des Dreiecksbetrügers ist realistisch. Er verkauft nicht deutlich unter Wert und der Dreiecksbetrüger wird Überweisung bzw. Paypal mit Käuferschutz sofort akzeptieren (je nachdem was ihm der ehrliche Verkäufer an Kontodaten und Bezahlungsmöglichkeiten angeboten hat). Und da Sie dank Käuferschutz durch Paypal abgesichert sind, birgt ein Kauf für den ehrlichen Käufer ja erst einmal auch kein Risiko.
Begründet misstrauisch sollten Sie als ehrlicher Käufer werden, wenn der Verkäufer (Betrüger) Sie irgendwann nach dem Wortlaut des Verwendungszweckes oder dem Transaktionscode der Überweisung frägt. Denn eigentlich sollte der Verkäufer die Daten auf seinem Konto ja selbst finden. Bekommen Sie als ehrlicher Käufer diese Fragen gestellt, ist der Dreiecksbetrüger wohl an einen aufmerksamen, ehrlichen Verkäufer geraten der ihm, wie hier empfohlen, ein paar Kontrollfragen gestellt hat. Geben Sie dann bitte keine Antwort.
Allgemeine Tipps die vor weiteren Betrugsmaschen schützen
Natürlich sind die drei vorgestellten Maschen noch längst nicht alles, was die Betrüger heutzutage im Petto haben. Im Folgenden finden Sie deshalb noch ein paar allgemeingültige Tipps und Ratschläge die Ihnen helfen, nicht betrogen zu werden.
- Kommunizieren Sie mit dem Käufer / Verkäufer stets auf Kleinanzeigen. Wechseln Sie nicht zu E-Mail, SMS; WhatsApp, oder sonstigen Messanger Diensten. Haben Sie das versehentlich getan, reagieren Sie niemals auf PINs, TAN-Codes oder Links, die Sie von einem Interessenten auf Kleinanzeigen auf diesem Wege (z.B. per SMS) bekommen. Tun Sie dies doch, bezahlen Sie möglicherweise über diese PINs eine offene Rechnung eines anderen – und der Betrag wird über Ihren Mobilfunkanbieter abgerechnet.
- Bestimmen Sie als Käufer selbst, wie Sie bezahlen möchten. Nehmen Sie abstand von Bezahlmodellen, die Sie nicht kennen. Paysafecards und fingierte Schreiben der Deutschen Post sind aktuell auch eine beliebte Masche, ahnungslose Käufer um Ihr Geld zu bringen. Doch auch dieser Trick funktioniert nur, wenn Sie per E-Mail, WhatsApp, SMS oder Co. kommunizieren.
- Möchte der Verkäufer unbedingt, dass Sie per Nachnahme bezahlen, öffnen Sie das Paket immer in Anwesenheit des Postboten. Denn auch das Verschicken von „leeren“ Paketen bei der Bezahlung per Nachnahme ist eine beliebte Masche. Der Paketzusteller wird sehen, dass Sie ein leeres Paket erhalten haben und ist dann Ihr Zeuge.
- Sind Links in Anzeigen von Ebay Kleinanzeigen angegeben, seien Sie misstrauisch. Führt Sie dieser Link z.B. auf eine Seite, auf der Daten über ein Formular abgefragt werden, oder über das Sie bezahlen sollen, geben Sie hier keine Daten preis.
- Sind Sie in der Lage, die Ware persönlich abzuholen, bestehen Sie auf Barzahlung vor Ort.
Was Sie tun können, wenn Sie auf Ebay Kleinanzeigen betrogen wurden:
Und für den Fall, dass es doch einmal passiert: Gehen Sie zur Polizei und erstatten Sie Anzeige, auch wenn die Chancen gering sind, Geld oder Ware wieder zu bekommen. Bei Ebay Kleinanzeigen können Sie den Fall zwar melden, aber Hilfe brauchen Sie hier nicht zu erwarten.
Paypal wird Ihnen im Falle eines Betruges nur helfen, wenn Sie die Option Ware oder Dienstleistung benutzt haben. Wollten Sie Gebühren sparen und haben das kostenfreie Paypal friends genutzt, wird Paypal Ihnen nicht helfen, selbst wenn Paypal es könnte. Hier können dann nur die Behörden wie die Polizei Hilfe und Kooperation (wie Dateneinsicht) erzwingen. In der Regel ist es dann allerdings zu spät und das entsprechende Paypal Konto des Betrügers schon leer.
Fazit
Mit Fake-Angeboten, Abhol-Trick und Dreiecksbetrug haben wir Ihnen drei Maschen gezeigt, wie Betrüger auf Ebay Kleinanzeigen aktuell zu Beute kommen. Leider werden die Betrüger immer kreativer und neue Tricks und Maschen werden bestimmt bald folgen. Ein gesunder Menschenverstand reicht dabei nicht immer aus, um Betrügereien sicher zu erkennen. Bleibt das Bauchgefühl: Wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt, dann ist es auch verdächtig. Wenn Sie ein komisches Gefühl haben, lassen Sie die Finger von dem Kauf /Verkauf. Seien Sie also stets aufmerksam und machen Sie es den Betrügern so schwer und unattraktiv wie irgendwie möglich. Dann hören diese eines Tages vielleicht von selbst auf damit …