Sichere E-Mail Kommunikation: Eine Checkliste mit 7 Kriterien

Spätestens seit der NSA-Affäre und Edward Snowden fragen sich Nutzer immer häufiger, wie sicher ihre E-Mails sind. Gemeint ist damit natürlich die E-Mail-Kommunikation. Im Fokus stehen dabei die Sicherheitsstandards der Anbieter von E-Mail-Postfächern und ihre Schutzmechanismen bezüglich Datenschutz und Verschlüsselung.

In diesem Blogbeitrag geben wir Ihnen eine kleine Liste mit Tipps und Kriterien an die Hand. Je mehr Kriterien auf dieser Checkliste das Postfach Ihres E-Mail-Providers erfüllt, desto sicherer sind Ihre E-Mails und Ihre E-Mail-Kommunikation.

7 Punkte anhand derer Sie die Sicherheit Ihres E-Mail Accounts bewerten können

Verschlüsselung 1: Ende-zu-Ende

Eine Ende-zu-Ende Verschlüsselung ist ein wichtiges Kriterium für eine sichere E-Mail. Dies bedeutet, dass der Inhalt der E-Mail über alle Übertragungsstationen hinweg stets verschlüsselt weitergegeben wird. Ein Abfischen der E-Mail samt Inhalt ist somit nutzlos, da nur die Kommunikationspartner an den jeweiligen Endpunkten der Kette die Nachricht lesen können. Mit SSL oder TLS ist in der Regel ein hoher Standard bei der Verschlüsselung gegeben. Dann haben Sie für Ihre E-Mails in etwa den Sicherheitsstandard, der beim Online-Banking auch realisiert wird.

Verschlüsselung 2: Perfect Forward Secrecy

Manche Anbieter gehen bei der Verschlüsselung in der E-Mail-Kommunikation sogar noch einen Schritt weiter und bieten ein besonderes Plus: Perfect Forward Secrecy.

Bei Perfect Forward Secrecy wird eine E-Mail bei jedem Datenverkehr erneut verschlüsselt. Dies erhöht die Sicherheit der E-Mail enorm, da Daten, selbst wenn diese beispielsweise durch einen Staat oder Geheimdienst mitgeschnitten würden, auch nachträglich nicht mehr entschlüsselt werde können. Denn anders wie bei einer Ende-zu-Ende Verschlüsselung gibt es bei Perfect Forward Secrecy niemanden mehr, der dann noch einen passenden Schlüssel hat.

Sichere E-Mail-Kommunikation - eine Checkliste

Datenabfrage: Was will Ihr E-Mail-Provider alles über Sie wissen

Ihr E-Mail Provider sollte Sie nicht zwingen, beim Anlegen Ihres Accounts Ihren Klarnamen, Telefonnummern, oder ähnliches preiszugeben. Die einzigen Pflichtfelder, die Sie beim Beantragen Ihrer E-Mail angeben sollten, sind:

  • Die E-Mail-Adresse, die Sie bekommen möchten inkl. dem zugehörigen möglichst sicheren Passwort zu Ihrem Account.
  • Eine Checkbox, mit der Sie bestätigen, dass Sie die Bedingungen zum Datenschutz, sowie zu den AGBs gelesen haben.

Die Angabe von Geschlecht, Name, Adresse, Geburtsort, Geburtsdatum, Kontaktdaten, Kontonummer etc. sollte stets auf freiwilliger Basis erfolgen. Je weniger Ihr Provider von Ihnen wissen möchte, je anonymer Sie sind, desto besser. Und je weniger Daten Ihr E-Mail Provider von Ihnen auf seinem Server hat, desto weniger kann er im Zweifel weitergeben. So bleibt Ihre Privatsphäre besser geschützt.

Aufgrund der strengen Datenschutzbestimmung ist made in Germany für  E-Mail-Provider auch ein gutes Gütesiegel.

Datenkontrolle: Welche Informationen schlummern auf fremden Servern

Die Inhalte sämtlicher E-Mails lagern auf den Servern Ihrer Provider. In der Regel sind diese Daten hier vor Hackerangriffen und Co bestens gesichert. Doch was genau macht der E-Mail-Provider mit all den Daten?

Hier gibt es bei einigen Providern die Option, diese Daten einfach von den Servern zu löschen. Bei manchen Anbietern können Sie Postfächer sogar automatisch löschen und das Lösch-Intervall frei wählen. E-Mails, die Sie behalten wollen, legen Sie dann innerhalb Ihres Postfaches in einen sicheren Ordner oder – ebenfalls möglich – speichern diese Mails lokal – z.B. auf einer mit TrueCrypt verschlüsselten Festplatte.

Werbe- oder Gebührenfinanziert?

Es klingt zwar irgendwie selbstverständlich, ist aber noch immer nicht bei allen Nutzern und Kunden angekommen: E-Mail-Provider sind Unternehmen uns sie verschenken kostenlose E-Mail-Postfächer nicht aus Nächstenliebe. Als Nutzerbezahlen Sie diese immer mit Ihren Daten. Manchmal werden diese Informationen auch weiterverkauft oder Werbetreibenden für möglichst individuelle Kaufangebote zur Verfügung gestellt. Hierüber sollten sich Nutzer kostenloser E-Mail-Postfächer keinerlei Illusionen machen und lieber ein paar Euro im Monat oder im Jahr investieren. In der Regel erhalten Sie für diese Euro auch ein Postfach mit deutlich mehr GB an freiem Speicher wie in der Gratisversion beim gleichen Provider.

Abwicklung der Bezahlung

Aber selbst dann, wenn Sie ein gebührenpflichtiges Postfach nutzen, ist bezahlen nicht gleich bezahlen. Je anonymer Sie monatlich bezahlen können, desto weniger (Bank)Daten geben Sie von sich preis. Sofern möglich sollten Sie die Bezahlung über PayPal der Kreditkarte, Lastschrift oder Online-Überweisung vorziehen. Es gibt sogar E-Mail-Anbieter, denen Sie die Gebühr für ein bestimmtes Postfach jeden Monat auch per Post zuschicken können. Das klingt zwar sehr weit hergeholt ist jedoch im Puncto Anonymität unschlagbar.

Zwei Faktor Authentifizierung

Was beim Online-Banking mittlerweile Pflicht ist, wird auch bei E-Mail-Postfächern und Mailadressen sukzessive möglich: Die Authentifizierung anhand von zwei Faktoren. Zwei Faktor Authentifizierung bedeutet zusätzlich zur Eingabe eines Passwortes müssen Sie beispielsweise noch eine Handy-Nr. angeben oder eine App installieren. Um ins Postfach zu gelangen müssen Sie dann einen Sicherheitscode eingeben, den Sie per SMS erhalten oder über die installierte App per Smartphone abrufen. Die Faktor Authentifizierung bietet ein zusätzliches Plus an Sicherheit, ist jedoch für Mailadressen noch unüblich, da es den Zugriff erschwert.

Online Sicherheit 360-Grad

Wie gezeigt, ist die Sicherheit Ihrer E-Mails stark davon abhängig, welches Geschäftsmodell Ihr E-Mail-Providerverfolgt, bzw. wie gut seine Verschlüsselungs-Protokolle und Sicherheitsmechanismen sind.

Doch Online-Sicherheit bzw. Sicherheit in der E-Mail-Kommunikation bedeutet mehr: Hierunter fällt auch der Schutz vor Malware, Spam, Phishing, sowie gefährlichen Links und E-Mail-Anhängen. Hier können Sie auf Cyber Shield, eine virtuelle Sandbox, die eine vollkommen sichere Arbeits-Umgebung fürs Internet schafft, vertrauen. Selbst die gefährlichsten E-Mail-Anhänge können Sie in dieser Umgebung ohne Bedenken öffnen.