Meta nutzt deine Social-Media-Daten für KI: Was du jetzt wissen und tun solltest

Ein stiller Daten-Deal mit großen Folgen

Ob Urlaubsbilder, Geburtstagsgrüße oder Tanzvideos – was wir über Jahre hinweg auf Facebook und Instagram geteilt haben, wird nun für einen neuen Zweck genutzt: das Training der Künstlichen Intelligenz von Meta. Ohne aktiven Widerspruch der Nutzerinnen und Nutzer wandern ab dem 27. Mai 2025 öffentlich gepostete Inhalte in die Datenbank für die KI-Entwicklung. Der Widerstand von Datenschützern ist groß, doch viele User wissen noch nicht einmal, dass sie betroffen sind.

1. Was plant Meta konkret? 

Meta (ehemals Facebook) bereitet seine KI-Modelle auf neue Fähigkeiten vor – sie sollen Bilder generieren, Texte schreiben und Gespräche führen. Die Basis dafür? Öffentliche Inhalte auf Facebook und Instagram. Wer älter als 18 ist und öffentlich gepostet hat, stellt potenziell Material für das KI-Training zur Verfügung. Dazu zählen:

  • Fotos und Videos (inkl. Bildunterschriften)
  • Kommentare unter Beiträgen
  • Profilbilder und Nutzernamen
  • Inhalte in öffentlichen Gruppen

Privatnachrichten (z. B. bei WhatsApp) sind aufgrund der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung davon ausgenommen – mit einer Ausnahme: Unterhaltungen mit dem KI-Chatbot „Meta AI“ können sehr wohl analysiert und gespeichert werden.

2. Warum ist das problematisch? 

Das Modell, auf das Meta setzt, nennt sich „Opt-out“: Wer nicht widerspricht, stimmt automatisch zu. Diese Praxis steht im Widerspruch zum europäischen Datenschutzrecht, wonach Nutzer aktiv einwilligen müssten. Verbraucherschützer und Juristen sprechen von einem massiven Vertrauensbruch und haben Meta bereits abgemahnt.

Kritisch ist vor allem:

  • Nutzer werden nicht direkt benachrichtigt.
  • Auch Inhalte Dritter können betroffen sein (z. B. Partybilder, auf denen du abgebildet bist).
  • Einmal gelernte Inhalte lassen sich kaum löschen.

3. Wie kannst du der Nutzung deiner Daten widersprechen? 

Zum Glück gibt es eine Möglichkeit, sich zu schützen:

  1. Einloggen bei Facebook oder Instagram
  2. Hier geht es zum Instagram-Formular und hier geht es zum Facebook-Formular
  3. Meta-Kontenübersicht aufrufenhttps://www.facebook.com/privacy/center/meta-ai
  4. Widerspruchsformular ausfüllen
  5. E-Mail-Bestätigung abwarten

Wichtig: Du musst für jedes soziale Netzwerk (Facebook UND Instagram) separat widersprechen, es sei denn, du nutzt die Kontenübersicht mit verknüpften Accounts.

Nutzer, die nicht möchten, dass ihre Daten für das Meta KI-Training verwendet werden, können bis zum 26. Mai 2025 Widerspruch einlegen.


4. Was passiert, wenn du nichts unternimmst? 

Tust du nichts, gelten deine Daten automatisch als freigegeben. Ab dem 27. Mai 2025 kann Meta deine öffentlichen Inhalte in das Training seiner KI einbeziehen.

Auch wenn du nicht selbst auf Facebook oder Instagram bist, aber auf einem öffentlichen Foto einer anderen Person erscheinst, könntest du betroffen sein.

5. Kannst du nachträglich Löschung verlangen?

Nur in seltenen Fällen. Wenn Meta AI z. B. auf Nachfrage Informationen liefert, die nicht hätten genutzt werden dürfen, kannst du diesen Fall melden. Dafür brauchst du:

  • Den exakten Prompt, der zur unrechtmäßigen Antwort geführt hat
  • Einen Screenshot der KI-Antwort
  • Einen Link zum Formular zur Löschungsanfrage

Doch realistisch ist es kaum, dass einmal gelernte Daten effektiv aus dem System entfernt werden.

6. Was bedeutet das für die Zukunft? 

Diese Entwicklung ist nur der Anfang. Plattformen wie Meta werden auch in Zukunft versuchen, ihre Datenschätze für KI-Zwecke zu nutzen. Umso wichtiger ist es, dass Nutzer selbst aktiv werden und sich mit ihren Rechten auseinandersetzen.

Fazit: Jetzt handeln, bevor es zu spät ist 

Wer seine Privatsphäre wahren will, sollte bis spätestens 26. Mai 2025 Widerspruch einlegen. Denn was einmal im KI-System von Meta gelandet ist, lässt sich kaum zurückholen.

Mehr Informationen und direkte Links zu den Formularen findest du über dein Meta-Konto oder auf der Website der Verbraucherzentrale NRW.

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Tim Stoepler Technik-Enthusiast mit Herz
Technikliebhaber und Support-Experte bei Engelmann Software. Er schreibt über Windows, IT-Sicherheit und alles, was digital Freude macht. 🙂