Spionierende Pornoseiten: So können Sie sich dagegen schützen

Egal ob xvideos, pornhub oder redtube – vermeintlich kostenlose Pornoseiten (porn sites) gibt es im Internet zuhauf. Doch kostenlos ist der Konsum von nackter Haut, sexy Videos und Pornos keineswegs. Als Besucher dieser Websites zahlen Sie immer und zwar mit Ihren Daten. Denn Pornoseiten liegen ganz weit vorne, wenn es um das Ausspionieren des Verhaltens ihrer Besucher geht. Was auch immer Mann oder Frau auf Pornoseiten anklickt, sucht oder konsumiert: Die Seitenbetreiber wissen es und verkaufen diese Information an werbetreibende Unternehmen wie Google, Facebook und Co. Und hin und wieder landen die Daten auch bei Hackern, die äußerst kreativ darin sind, sich mit diesen Daten lukrative Erpressungen auszudenken. Doch Sie haben Möglichkeiten, sich gegen spionierende Pornoseiten zu wehren …

Spionierende Pornoseiten – was ist so schlimm daran?

Zugegeben, ein Seitenbetreiber, der nur das Such- und Klickverhalten auf einer Pornoseite dokumentiert und diese Daten an „seriöse“ Werbetreibende verkauft, klingt erst einmal „weniger bedrohlich“ wie ein Schadprogramm, das beim Pornokonsum die Laptop-Kamera oder Webcam des Nutzers aktiviert, ein Video davon macht und damit Erpressungsversuche startet – auch so etwas hat es schon mal gegeben, wie Sie hier nachlesen können.

Dreiste Masche: Schadsoftware PsiXbot filmt Nutzer beim Porno-Konsum

Doch trotzdem wird diese Frage sicherlich jeder Nutzer anders beantworten. Den meisten hierzulande ist es vermutlich peinlich und unangenehm, wenn (ganz unerwartet) Werbung oder ein Bild der Pornoseite aufpoppt – vor allem wenn darin noch die sexuellen Vorlieben frei thematisiert werden oder die Werbung gar suggeriert, man wäre bereits Stammgast auf einer bestimmten Seite. Für Jugendliche sicher auch sehr peinlich, sollten Mama, Papa oder ein guter Freund diese Anzeigen sehen.

Brisant und möglicherweise gefährlich ist es in Kulturen / Ländern, in denen bestimmte sexuelle Vorlieben (beispielsweise Homosexualität, oder ein anderer Fetisch) unterdrückt oder nicht toleriert werden. Wenn dann die „falschen Personen“ zufällig die Werbeeinblendungen oder diverse Nackt-Bilder sehen, kann es schon einmal unangenehm werden und das Erpressungs-Potential steigt. Vor allem Mädchen oder Frauen sind hiervon in vielen Ländern betroffen und sollten sich besser nie beim Porno-Konsum erwischen lassen.

Vorsicht vor Hackern und Erpressern

Dass sich mit Sex und Scham viel Geld verdienen lässt, haben Hacker und Cyberkriminelle schon früh erkannt. Und so finden Informationen über das Such- und Klickverhalten auf Pornoseiten immer wieder den Weg auf dubiose Plattformen. Schließlich sind diese Daten eine ausgezeichnete Grundlage für große Erpressungsversuche und lassen sich gut verkaufen.

So spionieren Pornoseiten Ihre Besucher aus

Jeder Browser ist individuell. Dies beginnt bei den persönlichen Einstellungen und beinhaltet sämtliche installierte Plug-Ins, Schriften, Toolbars, Verläufe und andere Erweiterungen, mit denen ein Nutzer seinen Browser individualisiert hat. Über Tracking-Tools können Betreiber einer Website diese Informationen erfassen. Selbst mit dem Inkognito-Modus des Browsers ist man nicht vor spionierenden Pornoseiten geschützt.

Über diesen individuellen Fingerabdruck eines Browsers zusammen mit der zugeordneten IP-Adresse ist eine Identifizierung des Nutzers im Nachhinein ohne weiteres möglich. Welche Filme ein Besucher ansieht, welche Suchanfragen er eingibt, wie lange er wo unterwegs ist … all das wird ausgewertet.

Um Rückschlüsse zu verhindern und sich vor spionierenden Pornoseiten zu schützen, müssten Sie also zwei Dinge tun:

  • einen “jungfräulichen” Browser nutzen, den Sie nur für solche Zwecke vorgesehen haben. (Die regelmäßige, gründliche Reinigung von Browser-Cache und Cookies dabei nicht vergessen.)
  • den Zugang zu den entsprechenden Seiten über eine VPN-Verbindung oder das Tor-Netzwerk wählen.

Wenn Sie möglichst sicher, ungestört und unbeobachtet im Netz surfen wollen, sollten Sie deshalb zwingend über ein VPN-Netzwerk surfen. Wenn Sie dann noch bei der Wahl Ihres Browsers acht geben und diesen regelmäßig reinigen, surfen Sie sicher und anonym.