Die Schönheit der Natur einfangen: Ein Ratgeber zur Landschaftsfotografie

Digitale Fotografie ist aus unserem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken. Vor wenigen Wochen haben wir Ihnen deshalb an dieser Stelle auf unserem Blog Tipps und Tricks zu Fotografieren von Augen und der Schwarz-Weiß-Fotografie gegeben. Heute setzen wir diese Reihe mit einem Leitfaden über Landschaftsfotografie fort.

Landschaftsfotografie ist eine der faszinierendsten Formen der Fotografie. Ob in den majestätischen Alpen oder an der idyllischen Nordseeküste, es gibt überall atemberaubende Landschaften zu entdecken und auf einem Foto festzuhalten. Wie immer wenden wir uns in unserem Beitrag sowohl an Anfänger als auch an erfahrene Fotografen, um die Grundlagen und Techniken beim Fotografieren einer Landschaft zu erklären. Und wie immer wartet am Ende des Blogbeitrages auf Sie eine kleine Überraschung 😉

 

1. Grundlagen der Landschaftsfotografie

 

Was ist Landschaftsfotografie?

Landschaftsfotografie ist die Kunst, natürliche Szenen festzuhalten – deren Schönheit, Weite und oft auch Dramatik. Im Gegensatz zur Porträtfotografie, bei der der Fokus auf den Menschen liegt, oder zur Makrofotografie, bei denen sich die Bilder auf kleinste Details konzentriert, zielt die Landschaftsfotografie darauf ab, große und oft sehr weit entfernte Motive in ihrer ganzen Pracht festzuhalten. Im Mittelpunkt stehen dabei Berge, Wälder, Wüsten, Seen, Flüsse, Wasserfälle, Küstenlinien, ein schönes Tal – alleine und manchmal auch in Kombination. Und in jedem Land dieser Erde gibt es einzigartige Orte, die sich hierfür anbieten.

Was sind die Ziele der Landschaftsfotografie?

Mit Bildern von Landschaften versucht der Fotograf, die Betrachter in die Szene hineinzuversetzen und ihnen das Gefühl zu geben, selbst vor Ort zu sein. Ziel ist es, das Gefühl und die Stimmung eines Ortes / einer Landschaft so authentisch wie möglich abzubilden. Gelingt es, die Stimmung gut einzufangen, kann man sich über gute Bilder freuen.

Warum sind gute Landschaftsbilder so herausfordernd?

Die Landschaftsfotografie erfordert oft eine sehr präzise Planung und Ausführung, um die Weite und Tiefe eines Motives für den Betrachter richtig einzufangen. Dabei spielen Lichtverhältnisse, Wetterbedingungen und die natürliche Gegebenheit des Ortes eine zentrale Rolle. Hier sind Geduld und gute Vorarbeit entscheidend, da das richtige Licht und die besten Bedingungen oft nur zu bestimmten Zeiten des Tages oder des Jahres gegeben sind.

Die besten Bilder macht ein Fotograf von seinem Motiv oft in kurzen Zeitfenstern, wenn das Licht perfekt ist – beispielsweise während der so genannten goldenen Stunde oder der blauen Stunde (siehe Punkt 3).

Das perfekte Bild, ein richtig gutes Foto: Das erfordert also sehr viel Geduld und die Bereitschaft des Fotografen, auf den richtigen Moment zu warten. Manche bezeichnen es gar als harte Arbeit. Wetter und Jahreszeiten beeinflussen die Stimmung und das Erscheinungsbild einer Landschaft. Dies kann bedeuten, dass Sie einen Ort unter Umständen mehrmals besuchen müssen, oder zumindest etwas Zeit hier verbringen müssen, bevor Sie die perfekten Landschaftsfotos machen, die Sie dann als gelungen und schön betrachten. Schnell und von jetzt auch gleich funktioniert dies eher selten.

 

2. Ausrüstung, Zubehör und Technik eines Landschaftsfotografen

Für die Landschaftsfotografie sind eine gute Ausrüstung wie eine gute Kamera und das richtige Objektiv / gute Objektive entscheidend.

  • Wir empfehlen DSLRs (Digital Single-Lens Reflex, eine Kamera, die die Mechanik und Optik von klassischen Spiegelreflexkameras mit digitalen Bildsensoren kombiniert) und neue spiegellose Kameras, da diese Ihnen vor allem bei der Landschaftsfotografie die besten Möglichkeiten bieten.
  • Objektive mit Weitwinkel sind besonders beliebt, da Sie damit viel von der Szene einfangen können.
  • Ein stabiles Stativ ist unverzichtbar, besonders bei Langzeitbelichtungen.
  • Filter wie Polarisationsfilter oder ND-Filter helfen Ihnen, Lichtverhältnisse zu kontrollieren und beeindruckende Effekte zu erzielen.
  • Um es ganz perfekt zu machen, nutzen Sie dann noch einen Fernauslöser.

Tipp: Ein robuster Kamerarucksack, Mikrofasertücher und Linsenreinigungsflüssigkeit (falls Ihre Kameralinse verschmutzt) wenigstens einen vollgeladenen Ersatz-Akku und ausreichend Speichermedien sollten Sie als Landschaftsfotograf selbstverständlich ebenfalls mit dabeihaben. Vor allem der geladene Zweitakku ist immens viel wert und sollte eben nie fehlen. Ebenfalls empfehlen wir stets einen letzten Blick auf die Ausrüstung sowie einen kurzen Test, bevor Sie sich auf die Reise (egal ob nah oder fern) machen.

Landschaftsfotografie: Wasserfälle mit Berg im Hintergrund

3. Welche Rolle spielt die richtige Belichtung?

Die Belichtung ist der zentrale Aspekt bei einem Landschaftsfoto. Der Fotograf beeinflusst damit maßgeblich die Qualität und die künstlerische Wirkung eines Bildes. Belichtung bedeutet die Menge an Licht, die auf den Kamerasensor trifft. Sie wird durch die Kombination von Blende, Verschlusszeit und ISO-Wert bestimmt. Eine korrekte Belichtung ist entscheidend, um alle Details der Landschaft klar und deutlich abzubilden.

  • Eine korrekt belichtete Aufnahme stellt sicher, dass sowohl die hellen als auch die dunklen Bereiche eines Bildes / Fotos gut durchzeichnet sind. Dies bedeutet, dass Details sowohl in den Schatten als auch in den Lichtern erkennbar sind.
  • Wenn ein Bild ein Foto überbelichtet ist, verlieren die hellsten Bereiche des Bildes ihre Details und erscheinen als weiße Flächen ohne Struktur.
  • Bei unterbelichteten Fotos und Bildern sind die dunklen Bereiche des Bildes zu dunkel und darin enthaltene Details gehen in den Schatten verloren.

Was Sie tun können, wenn der Sonne-Schatten-Kontrast zu hoch ist?

Je exakter Sie mit der Sonne im Rücken das Foto machen, desto weniger Schatten befindet sich auf Ihrem Bild (wichtig: nie ein Objekt gegen die Sonne fotografieren). Auf diese Art wird Ihr Motiv perfekt ausgeleuchtet und Ihr Foto sicher gut gelingen. Leider ist dies in der Praxis nicht bei jedem Landschaftsfoto möglich. Und auch ein weißblauer Himmel sorgt für große Sonne-Schatten-Kontraste, die sich bei den Aufnahmen nicht verhindern lassen. Wenn dieser Kontrast in Landschaftsaufnahmen mal zu groß wird, können Sie auf bestimmte Techniken und Funktionen Ihrer Kamera zurückgreifen, um die Details sowohl in den hellen als auch in den dunklen Bereichen der Szene aufs Bild zu bekommen.

Hier ein paar Möglichkeiten für gute Bilder trotz starkem Kontrast zwischen Hell und Dunkel:

  • Der HDR-Modus (High Dynamic Range) Ihrer Kamera vereint mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungen zu einem Bild. Vor allem die dunklen Bereiche werden dadurch besser belichtet.
  • Belichtungsreihen sind eine Technik, bei der Ihre Kamera automatisch eine Serie von Bildern aufnimmt, jeweils mit unterschiedlichen Belichtungen. Diese Serie können Sie später verwendet, um das Bild mit der besten Belichtung auszuwählen oder, um manuell in der Nachbearbeitung ein HDR-Bild zu erstellen.
  • ND-Filter reduzieren die Menge an Licht, das auf den Sensor fällt, ohne die Farben oder die Belichtung direkt zu beeinflussen. Sie sind besonders nützlich, um in sehr hellen Bedingungen länger zu belichten, ohne dass das Bild überbelichtet wird.
  • Polarisationsfilter helfen Ihnen, Reflexionen zu reduzieren und die Farbsättigung zu erhöhen. Sie helfen auch dabei, den Kontrast zwischen Himmel und Wolken zu verringern und gleichzeitig die Details in der Landschaft zu betonen.

Wann ist das Licht am besten?

Das Licht für das perfekte Foto einer Landschaft ist oft während der “goldenen Stunden” am besten. Die goldene Stunde ist die erste und letzte Stunde des Sonnenlichts am Tag (kurz nach Sonnenaufgang und kurz vor Sonnenuntergang). In dieser Zeit steht die Sonne tief am Himmel und das Licht wird weich, wärmer und wirkt insgesamt „goldener“. Es ist der ideale Zeitpunkt für Ihre Bilder, da er die Art der Stimmung der Landschaft auf natürliche Weise verstärkt.

Neben der goldenen Stunde gibt es auch noch die “blaue Stunde”. Es ist die Zeit kurz vor Sonnenaufgang oder kurz nach Sonnenuntergang – wenn der Himmel sein intensivstes Blau zeigt und die Landschaft eine kühle, beruhigende Atmosphäre erhält. Das diffuse Licht der blauen Stunde erzeugt eine ruhige und melancholische Stimmung. Ebenfalls ein beliebter Zeitpunkt für einen Fotograf.

Hinweis: Die Zeiten der goldenen und der blauen Stunden variieren je nach Jahreszeit und geografischer Lage. Daher ist es ratsam, vor Ort zu recherchieren und die genauen Zeiten für Sonnenaufgang und Sonnenuntergang zu kennen. Wichtig: Nicht immer ist die „Stunde“ auch volle 60 Minuten. Das gilt vor allem für die blaue Stunde.

 

4. Ein paar Tipps und Tricks rund um die digitale Landschaftsfotografie

 

Drittelregel in der Landschaftsfotografie

Wie bei der Augenfotografie und der Schwarz-Weiß Fotografie sollten Sie auch bei der Landschaftsfotografie als Fotograf die Drittel-Regel stets beachten. Die Drittel-Regel besagt, dass ein Foto in neun gleichgroße Bereiche unterteilt wird, indem zwei horizontale und zwei vertikale Linien gezogen werden. Die wichtigen Elemente im Foto sollten entlang dieser Linien platziert werden oder sich an den Schnittpunkten der Linien befinden. „Stelle das Hauptmotiv nicht in die Mitte, achte auf die richtigen Proportionen und fotografiere erst dann“ – so eine wichtige Regel. In der Landschaftsfotografie bietet es sich dabei an auf „natürliche Hilfsmittel“ wie Wege oder Flüsse als Führungslinien zurückzugreifen und diese entlang der Drittel-Regel im Bild zu platzieren.

Vordergrund nicht vergessen

Ein weiterer Tipp – gilt auch für die Fotografie allgemein: Auch wenn die dramatische Kulisse im Hintergrund das Hauptmotiv Ihres Bildes ist, vergessen Sie nicht den Vordergrund und suchen für Ihr Landschaftsfoto etwas, was Sie nah heranholen können, notfalls per Zoom. Erforschen Sie mit Ihrem Blick die Umgebung. Nehmen Sie sich dafür ruhig etwas Zeit. Dies kann zum Beispiel ein Baum, ein Stein, eine Blume oder ein großer Ast, etc. sein. Somit erzeugen Sie in Ihrem Bild Tiefe und verstärken die Wirkung des Hintergrundes.

Die Einstellungen Panorama

Beliebt für Landschaftsfotografie ist die Panoramafunktion Ihrer Kamera. Sie erweitert den Blickwinkel und damit auch den Ausschnitt in Ihrem Bild. Letztendlich sind die Möglichkeiten, die Ihnen das Panorama Format bietet so vielfältig, dass wir dieses Thema und Wissenswertes zu dieser Einstellung zu einem anderen Zeitpunkt auf unserem Blog aufgreifen werden.

Mit der Belichtung spielen

Auch in der Landschaftsfotografie gilt: seien Sie mutig und experimentieren Sie – zum Beispiel mit der Belichtung. Sie können eine längere Belichtungszeit verwenden, um Bewegungseffekte wie fließendes Wasser (Wasserfälle) oder bewegte Wolken darzustellen. Diese Technik erfordert oft ein Stativ (am besten noch einen Fernauslöser), da bereits die minimalsten Verwackelungen zu einer Unschärfe führen kann. Schöne, für das Auge natürlich wirkende Bewegungen sind nicht einfach. Hier können Sie evtl. mit Bildbearbeitung nachhelfen.

Mit Filtern experimentieren

Sie können Filter einsetzen, um den Himmel dramatischer wirken zu lassen, oder um Überbelichtung zu vermeiden. Der Fokus sollte in der Regel auf einen Punkt – etwa ein Drittel in die Szene – hineingesetzt werden, um die maximale Schärfentiefe zu erzielen.

Nachbearbeitung und Bildoptimierung

Die Nachbearbeitung ist nichts ehrenrühriges, sondern ein wesentlicher Teil in der digitalen Fotografie – auch beim Fotografieren einer Landschaft. Mit Photomizer 3 Premium haben wir ein Bildbearbeitungsprogramm für Sie, das keine Wünsche offen lässt. Neben einer vollautomatischen 1-Klick-Optimierung von Bildern (egal in welchem Format) beinhaltet die Software auch zahlreiche Filter und Werkzeuge, um Helligkeiten und Kontraste zu optimieren, Farben zu intensivieren, Bildrauschen zu reduzieren und auch die dunklen, zu wenig belichteten Teile Ihres Fotos aufzuhellen. Auch die Korrektur der Schärfe sowie Möglichkeiten für einen Schnitt sind Teil der Bildbearbeitungs-Software.

Nehmen Sie doch einfach ein paar vorhandene Fotos und Landschaftsbilder und testen Sie gleich aus, was solch eine Nachbearbeitung bewirken kann.

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